Eric Powell meets Luis Royo

Bergeweise Trümmer - Goon Band 4
Bergeweise Trümmer - Goon Band 4

Letzten Donnerstag verschlug es mich nach Frankfurt um die grosse, angeblich langweiligste Buchmesse der letzen Zeit zu besuchen...

Sehr Lisa-atypisch habe ich verschlafen und musste innert 9 Minuten angezogen und am Bahnhof sein. Da wir jedoch alle wissen wie zentral unser wunderschöner Co-mix in Luzern liegt war es zu schaffen. Weil ich aber nie gute Noten im Turnen hatte war ich auf mein Fahrrad angewiesen, dass selbst um Viertel vor 8 am Morgen jeden zu Höchstleistungen treibt. Auch dank meiner netten Freundin, eine Buchhändlerin in den besten Jahren, die den Zug natürlich nicht ohne mich abfahren liess hab ichs dann um Haaresbreite geschafft.

 

Auf ging also die Reise zur China-Show nach Frankfurt.

Die Zugfahrt werde ich nicht näher beleuchten, denn wahnsinnig interessant war sie wahrlich nicht. Und ich habe auch kein Comic, sondern ein waschechtes Buch gelesen.

 

Nach dem üblichen Prozedere einer Klassenfahrt, sprich die Lehrer verlaufen sich auf dem Weg zur Jugi und so weiter ging es dann so gegen 14 Uhr ab an die Buchmesse. Da ich keine Lust auf Klassenfahrts-Ambiente hatte ging ich alleine auf Erkundungstour in diesem Gewimmel aus Chinesen, Polizisten und "Fachbesucher". An allen Ecken und Enden wurden Zeitungen, Papiertüten, Stofftüten, noch mehr Zeitungen, andere Papiertüten, Yogi-Tee, nochmal Zeitungen und dann wieder Paiertüten verteilt. Der Nachmittag ging sehr schnell vorbei, die Hallen waren halt einfach viel zu gross um bereits am ersten Tag systematisch vorzugehen. Dann kam das obligate «wir-treffen-uns-um-17-Uhr-vor-dem-Lesezelt». Nachdem sich die Lehrer dann nochmal auf der Suche nach dem Ausgang verlaufen hatten waren wir wieder in der S-Bahn zurück.

 

In unserer wunderschönen Jugi, mit allerfeinster Krankenhaus-Atmospähre, haben wir alle dann einen Bon fürs Abendessen bekommen. Die Lehrer genossen ihr Abendessen in einem anderen Lokal, wie sich später herausstellte wussten sie wohl was da in der Jugi bezüglich Essen so geboten wird. Tja, ich will hier keinen Koch verunglimpfen, deshalb überspringe ich die Episode der Nahrungsaufnahme. Da wir nun den ganzen Abend für uns hatten beschlossen wir zu Dritt ins Kino zu gehen. Der schwedisch/dänische Film «Verblendung» nach dem Krimi von Stieg Larsson ist ein lohnenswerter Film, ein bisschen härter als «American Psycho» ist er schon, man sollte also schon ein bisschen was vertragen, sag ich mal... UND unbedingt auf schwedisch gucken!!! (In Deutschland haben die ja die Marotte alles in ihre "schöne" Sprache zu übersetzten, aber die sagen ja auch "Schinesen".)

 

Am nächsten Morgen hiess dann, nach untrinkbarem Kaffee versteht sich,

...back to the messe...

 

Dieses Mal ging ich nach ein paar schulischen Verpflichtungen direkt zum «Comic-Corner». Leider war der Dirk Schulz nicht anwesenden und ich liess ihm die Hochachtung des ganzen CO-MIX-Teams herzlichst ausrichten. Wusstest ihr übrigens dass die Übersetzerin von «Universal War» eine äusserst atraktive Frau ist? Ich auch nicht. Also noch ein Grund dieses Werk zu lesen. Anstelle von Dirk S. habe ich dann den Dirk L. von Cross Cult getroffen... Allzuviel neues gabs da nicht zu sehen, «GOON 4» von «Eric Powell», auch als Variant Cover, welches ich mir dann im Hinblick auf den späteren Nachmittag gegönnt habe. Auch «Surrogates» klingt verdammt spannend, wenn ich mir so die Geschichte anhöre, klingt wunderbar nach Phillip K. Dick, man darf sich einfach nicht von Bruce Willis abschrecken lassen.

 

Auch am Reprodukt-Stand gab es augenwässernde Neuheiten, u. A. «Vier Augen» von «Sascha Hommer», «Prosopopus» von «Nicolas de Créchy» welcher mich ja schon als er im KKL am «Fumetto» ausstellte in seinen Band gezogen hat.

«Nicolas Mahler» war an etwa 4 verschiedenen Ständen präsent, er verdient das ja auch! An dieser Stelle ein Hoch auf «Flaschko - Der Mann in der Heizdecke».

 

Als der Comic-Preis verliehen wurde habe ich gar nicht erst zugesehn, da nur Leute wie «Ralph Rute» nominiert waren. Dafür gabs danach so ne echte Signierstunde mit dem oben bereits erwähnten «Eric Powell». Nun wisst ihr sicher auch wofür mein Variant-Cover gut war. Dazu muss ich aber erst zwei Sachen sagen; ich habe noch nie ein Variant-Cover gekauft UND ich war noch nie an einer Signierstunde. Das folgende hat mich nun auch gelehrt, dass ich es wohl nie wieder tun werde, ausser bei «Warren Ellis», aber das ist dann eine andere Geschichte. Wieder zurück zur Signiererei. Ich stand dann also da in dieser blöden Schlange, die sich nicht bewegte und war schon in Versuchung mir das «Goon» von «Luis Royo» signieren zu lassen, da bei ihm massiv weniger Leute anstanden... Vor mir standen also dann irgendwann noch 5 Leute die wahlweise grosse Schuppenflechten, ein geblümtes Poesie-Album oder einen Stapel alle je erschienen Powell-Werke hatten, oder auch gleich alles zusammen. Und wie ich so bin, fing ich halt an einem nach dem anderen auf die Schulter zu klopfen und fragte ganz nett ob ich denn bitte eins weiter nach vorne darf bis ich hinter dem letzten schwitzenden Ungetüm in der Reihe stand, doch auch ihn konnte ich dank meinem jugendlichen Charme überzeugen, dass ich wirklich keine Zeichnung in mein nicht vorhandenes Poesie-Album möchte, sondern bloss ein kurzer Schriftzug für die netten Herren des CO-MIX zuhause. Der schwitzende Österreicher gab sich sichtlich unzufrieden geschlagen. Und nun steht in dieser «Goon-4-Variant-Cover-Ausgabe» Folgendes, das mich immer an meine erste Signierstunde erinnern wird...

 

«VARIANT COVER SUCK! CO-MIX RULES! FÜR WAB UND BENNÖ, ERIC POWELL»

 

Ps: Das Cosplaying am Sonntag habe ich ausgelassen, da ich

 

1. 1,5 Tage an der Buchmesse als absolut ausreichend empfunden habe.

2. Eric Powells`s Freundin eh schon aussieht wie «Tank Girl».

3. Ich zu lange Haare für die Ausweichvariante «Spider Jerusalem» habe

 

(Vielleicht nächstes Jahr)

 

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